Die Geschichte von Pygmalion und Galatea aus Ovids Metamorphosen ist die Geschichte von der Beseelung der Kunst.
Maria Kossak findet darin eine Metapher für die Sehnsucht des Künstlers, dass sein Werk lebendig werde. Dabei verkörpert sie sowohl den Bildhauer im Moment seiner Vision, als auch Galatea, Sinnbild seiner schöpferischen Eingebung. Noch ist die in schimmernde Seide gehüllte Skulptur gefangen zwischen den Welten. Das Licht der Morgendämmerung scheint ihr in den Anblick der weißen Rhododendronblüte versunkenes Wesen – als mystische Union zwischen Traum und Wirklichkeit – zum Leben zu erwecken.
Stephan von Wiese, Kurator.